Foto:Fairtrade Deutschland/verenafotografiert
Hochschulen kaufen ein – darunter viele Produkte, die bereits fair gehandelt verfügbar sind. Dabei umfasst der Einkauf an Hochschulen Bedarfe für den Alltag, etwa Kaffee für die Institutsküche oder die Verpflegung für Meetings, sowie größere Ausschreibungen wie Catering und IKT-Hardware. Öko-soziale Kriterien können dabei in die Einkaufs- und Vergabeprozesse integriert werden – eine Umfrage, die im Auftrag von Fairtrade Deutschland an knapp 20 Hochschulen und Studierendenwerken durchgeführt wurde, zeigt, dass die Verantwortlichen Informationen, (politische) Unterstützung und Austausch zu guten Beispielen benötigen.
Fairtrade Deutschland, Eine Welt Netz NRW und netzwerk n laden zur digitalen Tagung “Vom Kaffee bis zum Laptop - Faire Beschaffung an Hochschulen“ ein. Wie laufen Vergabe- und Einkaufsprozesse ab, welche Möglichkeiten und (juristische) Vorgaben gibt es und wie lassen sich diese konkret in den Einkauf an Hochschulen integrieren. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Wann? - Di, 25. Januar 2022, 13-17 Uhr
Wo? - Online über Zoom
zur Anmeldung
Aus dem Programm:
Eine Kooperationsveranstaltung von Eine Welt Netz NRW, Fairtrade Deutschland und netzwerk n.
Mit freundlicher Unterstützung des Eine Welt Netz NRW durch die Stiftung Umwelt und Entwickung Nordrhein-Westfalen und Engagemet Global mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt aus Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Foto: Moritz Leick / Stadt Essen
Umweltpreis 2021 (v.l.n.r.) Dr. Peter Güllmann (Vorstandssprecher, BIB), Oberbürgermeister Thomas Kufen und Umweltdezernentin Simone Raskob gaben im Juni den Startschuss
Der Umweltpreis der Stadt Essen wird in 2021 bereits zum vierzehnten Mal vergeben. Bürger*innen, Vereine und Unternehmen waren aufgerufen Ideen und Projekte zu Themen wie Energiesparen, Umwelt- und Klimaschutz einzureichen. Unter dem Schwerpunktthema ‚Essen ist klimabewusst – Essen ist fair‘ zeichnete die Jury Projekte aus,“…die vorbildliche Aktivitäten für den Umweltschutz mit besonderer Beachtung des Fairen Handels zum Inhalt haben", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. In der Kategorie Erwachsene/Institutionen ging der zweite Preis an unseren Kooperationspartner Exile e.V. in Essen für den KaffeeGartenRuhr, der eindrucksvoll die Zusammenhänge von Nachhaltigkeit und Fairem Handel an den Produkten Kaffee, Kakao, Zucker und Baumwolle zeigt.
Foto: Bettina Steinacker
Das Team freut sich über die erneute Auszeichnung
Das Ruhrgebiet darf sich für weitere zwei Jahre mit dem Titel „Faire Metropole“ schmücken. 2013 erhielt der Pott als erste Großregion weltweit von Fairtrade Deutschland den Titel „Fairtrade Metropolregion“. Die Auszeichnung geht zurück auf das Engagement des Netzwerks Faire Metropole Ruhr. Seit vielen Jahren bündelt das Netzwerk die Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Akteuren rund um das Eine-Welt-Engagement und den Fairen Handel im Ruhrgebiet. Das wichtigste Projekt ist in vollem Gang: Das Ruhrgebiet erhält eine Fairfassung auf Grundlage der UN-Nachhaltigkeitsziele. Dazu hat das Netzwerk die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 entworfen. Ein Grundsatzpapier, welches die einzelnen Kommunen und Kreise beschließen sollen und sich so stärker zum Fairen Handel und zur fairen öffentlichen Beschaffung bekennen sollen. Als erste Stadt hat Hamm die Charta bereits unterzeichnet und arbeitet tatkräftig an ihrer Umsetzung.
Mehr Infos hier: https://www.faire-metropole-ruhr.de/
Für den Fairen Handel und die faire öffentliche Beschaffung haben unzählige Engagierte im Ruhrgebiet bereits viel Gutes auf den Weg gebracht: 20 Jahre Pottkaffee mit über 30 fairen Städtekaffees und 215 Tonnen verkauftem fair gehandelten Kaffee oder über 180 FaireKITAs sind gute Beispiele des vielfältigen Engagements.
Mit der Charta Faire Metropole Ruhr 2030 – eine Fairfassung für das Ruhrgebiet kann das Ruhrgebiet die nächsten Schritte zur Nachhaltigkeit gehen und damit auch zum Vorbild für andere (Metropol)regionen werden. Die unterzeichnenden Städte, Gemeinden und Kreise vereinbaren, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen: Sie wollen menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Produkten fördern, sich zu den Grundsätzen des Fairen Handels bekennen und sich gegen eine Ausbeutung von Mensch und Natur stark machen.
Nun kommt es darauf an, dass die Kommunen die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 mit Leben füllen und in konkreten Handlungsfeldern umsetzen.
Die Charta mit dem Katalog der Taten und das Anschreiben an die Verwaltungsspitzen im Ruhrgebiet stehen hier als PDF zum Download bereit.
Weitere Infos: Faire Metropole Ruhr
Foto: Suzanne Lee/Fairtrade
Die gemeinnützige Organisation "Textile Exchange" hat Dibella erneut für den hohen Einsatz nachhaltiger Faserrohstoffe ausgezeichnet. Das bedeutet für das Unternehmen Platz drei in der aktuellen Weltrangliste - und das zum zweiten Mal in Folge. Seit vielen Jahren ist das ökologische und soziale Engagement des Unternehmens groß. Dibella setzt sich für nachhaltige Objekttextilien, für umweltverträgliche und fair gehandelte Bio-Baumwolle ein. Ralf Hellmann, Geschäftsführer von Dibella ist stolz über die Auszeichnung von Textile Exchange und betont die Wichtigkeit von ökologisch und sozial verantwortlicher Herstellung im Textilbereich. Er weist auch darauf hin, dass die Auszeichnung für 2019 gilt - dann kam Covid-19 mit all den Folgen für Kleinbauern im Globalen Süden.
"Daher kommt es jetzt umso mehr darauf an, nachhaltige Rohstoffe einzusetzen, weshalb wir uns noch stärker für eine faire und umweltfreundliche Beschaffung engagieren werden." so Hellmann.
Textile Exchange erhebt jedes Jahr auf internationaler Ebene den Verbrauch nachhaltiger Fasermaterialien und nominiert die besonders engagierten Abnehmer. Nun wurden die Ergebnisse im „Textile Exchange’s Corporate Fiber and Materials Bench Program 2019“ veröffentlicht. Platz eins geht an Boll&Branch, Platz zwei an Naturaline.
Mehr Informationen zu Dibella finden Sie hier.
Mehr Informationen zu Textile Exchange finden Sie hier.
Foto: Fairtrade Deutschland, Anand Parmar
"Eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung von den Auswirkungen der Corona-Pandemie muss auf internationalen Standards für verantwortungsvolles unternehmerisches Verhalten, für Menschenrechte und Umweltverträglichkeitsprüfungen basieren.", fordert ECCJ (Europäische Koalition für Unternehmensverantwortung) in ihrem Papier zu wirtschaftlicher Gerechtigkeit in Zeiten von Corona. Um der aktuellen Corona-Krise und möglichen zukünftigen Krisen zu begegnen, fordert ECCJ verpflichtende Menschenrechts- und Umweltsorgfaltspflichten zur Prävention und Vermeidung. Ausführlichere Sorgfaltspflichten, transparentere Lieferketten und besseres Risikomanagement sind notwendig um widerstandsfähige und globale Wertschöpfungsketten aufzubauen.
Mit wissenschaftlichen Quellen belegt ECCJ einen Zusammenhang zwischen nicht-nachhaltiger Unternehmensführung und Pandemieausbrüchen, wie dem aktuellen: Starke Rodung minimiert natürliche Grenzen zwischen wilden Tieren und Menschen, moderne Agrarindustrie trägt zur Entstehung von Tierseuchen bei, Klimawandel und Erderwärmung beschleunigen Entstehung und Verbreitung von Viren.
Die EU-Wirtschaft leidet nun unter den Konsequenzen nichtregulierter weltweiter Wertschöpfungsketten: Globale Wertschöpfungsketten brechen unter den Auswirkungen von Covid-19 zusammen, Unternehmen haben den Überblick über ihre Lieferketten verloren, Materialien fehlen, Fabriken müssen schließen, Mitarbeiter*innen werden arbeitslos. Die globale Wirtschaft ist auf eine solche Pandemie weder vorbereitet, noch wirkt sie widerstandsfähig.
Durch die Vernachlässigung von globalen Wertschöpfungsketten stecken gefährdete Arbeitnehmer*innen nun in extremen gesundheitlichen und finanziellen Schwierigkeiten: Große Marken und Einzelhändler sagen ihre Bestellungen ab, schon produzierte Güter werden nicht bezahlt, Fabriken können so die Löhne nicht mehr bezahlen, Millionen Arbeiter*innen werden ohne soziale Absicherung entlassen, durch Mangel an Hygiene und Schutzmaßnahmen sind Arbeiter*innen einem hohen Risiko ausgesetzt. Das offenbart deutlich die Menschenrechtsrisiken von billigem globalem Outsourcing.
Betroffene entlang der gesamten Lieferkette sollen einen leichteren Zugang zu Abhilfen bekommen. An Firmenrettungsaktionen sollen Bedingungen und höhere Verantwortungsstandards geknüpft werden. So soll ein Übergang zu einem ökonomischen Model mit mehr Respekt für Menschenrechte und Umwelt geschaffen werden.
Das Originalpapier von ECCJ finden Sie hier.
Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung soll das erste staatliche Siegel für nachhaltige Textilien Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung geben. Es geht dabei um die Bedingungen bei der Konfektionierung und den Nassprozessen von Textilien. Das Ziel ist Menschen und Umwelt zu schützen sowie Vertrauen und Transparenz im globalen Handel zu schaffen. Das Siegel orientiert sich an den Leitprinzipien der vereinten Nationen und den Empfehlungen der OECD. Zur Zertifizierung mit dem grünen Knopf müssen unternehmens- und produktbezogene Kriterien erfüllt werden.
Eine ausführliche Auflistung der unternehmens- und produktbezogenen Kriterien finden Sie hier.
Ausführlichere Informationen zum Siegel allgemein oder speziell für Verbraucherinnen und Verbraucher finden Sie hier.
Verschiedene Institutionen wie der Handelsverband Deutschland, die Kampagne für saubere Kleidung, der internationale Verband der Naturtextilwirtschaft und die Verbraucherzentrale Bundesverband haben Stellung zum neuen staatlichen Siegel für sozial und ökologisch nachhaltige Textilien genommen. Das Siegel wird kritisch beleuchtet und Vorschläge zur Verbesserung werden geäußert. Fraglich ist, ob das Siegel wirklich mehr Orientierung bietet und hält, was es verspricht oder ob es einfach nur ein weiteres Siegel im Zertifizierungsdschungel der Textilbranche ist.
Stellungnahme AVE, HDE Handelsverband Deutschland, textil+mode
Stellungnahme Kampagne für saubere Kleidung
Stellungnahme Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V.
Grünes Klassenzimmer in der Mustergartenanlage
Globale Zusammenhänge begreifen und verstehen ist auch im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus wichtig. Projektleiterin Dodo Schulz vom Träger-Verein Exile Kulturkoordination e.V., erläutert, dass der Lerngarten mit den Themen Pflanzenproduktion, Holz, Steine und Arbeitsbekleidung zeige, wo globale Verantwortung für nachhaltiges Produzieren auch in der Gartenbau-Branche gefordert sei. Mit dem Grünen Klassenzimmer leiste die Exile Kulturkoordination e.V. einen Beitrag, das Ziel 4 der Weltentwicklungsziele der Vereinten Nationen – Zugang zur Bildung für nachhaltige Entwicklung - zu erreichen.
Neben der Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen unterstützten die Firma Fielmann durch eine großzügige Pflanzenspende und für die Firma NGR Rheine mit Natursteinen den Lerngarten.
Zur Vertiefung der Inhalte wurden Lernkonzepte für die berufliche Bildung entwickelt. Geschulte Referent*innen können in Schulen eingeladen werden, um Workshops und/oder Projekttage mit diesen Lernkonzepten durchzuführen.
Das grüne Klassenzimmer Globales Lernen im Gartenbau ist ganzjährig in der Mustergartenanlage im Grugapark Essen zugänglich.
Weitere Infos und Anfragen über:
Foto: Mr. Nico / phtocase.de
Die Ehe für alle macht das Heiraten wieder populär. Höchste Zeit, über Fairen Handel auch rund um die Hochzeit nachzudenken.
Wussten Sie, dass das Gold für Trauringe vielerorts unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen gewonnen wird und der Abbau verheerende ökologische Schäden verursacht? Dass es in der globalen Textilindustrie sehr häufig Verletzungen von Menschen- und Arbeitsrechten gibt? Dass der wachsende Fleischkonsum den Klimawandel befördert und die Böden zerstört?
Ein Hochzeitsfest kann das verstärken – oder zu einer besseren Zukunft beitragen. Unsere Broschüre lädt Hochzeitspaare dazu ein, die vielfältigen Entscheidungen und Gelegenheiten zu nutzen, um ihren schönsten Tag im Leben nachhaltig und fair zu gestalten:
Von der Wahl der Trauringe, der Hochzeitskleidung und -schuhe über das Hochzeitsbuffet, den Blumenschmuck und die Geschenke bis hin zu den Flitterwochen.
Die Broschüre wurde von Engagement Global aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Hier gibt es die Broschüre als pdf-Download.