Podiumsdiskussion
Einstürzende Textilfabriken, Kinderarbeit im Baumwollanbau, Formen moderner Sklaverei in Spinnereien: In der Herstellung unserer Kleidung verstoßen Unternehmen immer wieder gegen Menschenrechte. Doch auch in anderen Lieferketten deutscher Unternehmen sind Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörung keine Ausnahme. Appelle an das freiwillige Engagement von Unternehmen konnten das Groß der Herausforderungen in den Lieferketten bislang nicht lösen. In der Bundesregierung wird daher aktuell über ein Lieferkettengesetz diskutiert. Ein solches Gesetz würde Unternehmen verbindlich verpflichten, Menschenrechte in ihren Lieferketten und Auslandsgeschäften zu achten. Die Debatte darum ist kontrovers: Zivilgesellschaftliche Organisationen sehen im Gesetz eine große Chance, Menschenrechte und Umweltschutz vor Profitinteressen zu stellen, große Wirtschaftsverbände laufen Sturm gegen zusätzliche Auflagen für Betriebe, während eine wachsende Zahl von Einzelunternehmen verbindliche Regeln als Grundlage für mehr Engagement fordern.
Josef Neumann wird zunächst über die parlamentarische Reise des Landtages NRW nach Bangladesch und über die vor zwei Jahren vorherrschenden Arbeitsbedingungen in den dortigen Textilbetrieben berichten. Danach wird Eva-Maria Reinwald zur Debatte um ein Lieferkettengesetz und das Engagement der Zivilgesellschaft zu diesem berichten. Im Anschluss ist Raum für Diskussion: Ist es Zeit für ein Ende der Freiwilligkeit?
Eva-Maria Reinwald ist Promotorin für Globale Wirtschaft und Menschenrechte bei SÜDWIND e.V. in Bonn.
Josef Neumann ist seit 2010 Mitglied im Landtag für den Wahlkreis Wuppertal-West, Solingen-Gräfrath und Solingen-Wald. Neumann ist für die SPD Sprecher des Ausschusses „Arbeit, Gesundheit und Soziales“ und Mitglied des Ausschusses „Europa und Internationales“.
Veranstalter: SÜDWIND Insitut für Ökonomie und Ökomene e.V.
Veranstaltungsort: Bildungsforum, Robertstr. 5a
Info-Link: suedwind-institut.de/index.php/de/veranstaltungen-termine/faire-kleidung-brauchen-wir-ei