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Misshandlungen im Flüchtlingslager

Triggerwarnung: In diesem Bericht werden gewaltvolle Taten beschrieben

Im Rahmen unserer Solidaritätsaktionen mit Schwarzen und migrantisierten Geflüchteten aus der Ukraine konnten wir mit Baran, einem Mann aus dem Irak, sprechen, der als ehemaliger „Insasse“ über die katastrophalen Bedingungen im Flüchtlingslager in Bialystok berichtet. Bialystok ist eine Stadt im Nordosten Polens, in der Nähe zur belarussischen Grenze. Die von Baran aufgezeigten Bedingungen im Flüchtlingslager Bialystok sind menschenverachtend, diskriminierend und rassistisch. Diese Zustände müssen sofort beendet und die Flüchtenden müssen vor den polnischen Behörden geschützt werden. Daher setzen wir uns auch für eine politisch-rechtliche Sanktionierung der dafür Verantwortlichen sowie für eine menschenwürdige Behandlung aller Geflüchteten ein. Dies berichtet uns Baran:

„Bei dem Flüchtlingslager handelt es sich um ein geschlossenes Camp, welches die ca. 200-300 Bewohner*innen nicht verlassen dürfen, solange Antragsverfahren laufen. Der Gefängnischarakter wird durch eine meterhohe Außenmauer rund um das Camp verstärkt. Die Bedingungen sind für alle Bewohner*innen schlecht. Doch insbesondere Schwarze Menschen und People of Color sind seitens der polnischen Wächter dauerhaft schweren rassistischen Beleidigungen, Diskriminierungen und Folter ausgesetzt."

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"So wurde uns permanent damit gedroht, uns wieder in unsere Heimatländer zurück zu schicken, wenn wir die willkürlichen Befehle nicht befolgen. Die Situation war miserabel und wir lebten in einem ständigen Zustand der Angst. Die Handys und Smartphones werden den Neuankömmlingen bereits am Eingang weggenommen, damit sie keine Fotos von den Zuständen im Camp machen bzw. keine Nachrichten darüber versenden können. Um mit der Außenwelt in Kontakt bleiben zu können, gibt es lediglich fest installierte und überwachte Telefone und Computer. Die Telefongespräche und die Computernutzung werden jedoch von den polnischen Wächtern stets kontrolliert. Freies Sprechen und Schreiben war nicht möglich.
Bei der medizinischen Inspektion müssen die Neuankömmlinge alle Bekleidung ausziehen, um einen „Gesundheitscheck“ ohne jegliche Erläuterungen vorzunehmen. Hierbei werden sie auch unnötig und ungeschützt Röntgenstrahlen ausgesetzt. Viele (chronisch) Erkrankte erhalten zudem minderwertige bzw. falsche Medikamente, sodass sich ihr Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert und sie ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Die Räume, in denen wir untergebracht waren, waren sehr klein. Meine Familie (Frau und 3 Töchter) und ich mussten in einem ca. 20 qm Zimmer leben. Einen separaten Waschraum mussten wir uns mit anderen teilen. Es gab feste Wasch-und Essenszeiten, zu denen wir das Zimmer verlassen durften. Die Lebensmittelversorgung ist schlecht, selbst für Kinder und Frauen. Viele Lebensmittel – vor allem Brot – sind bereits abgelaufen und schimmelig. Die Essensrationen werden häufig gekürzt, sodass die Menschen an Gewicht verlieren. Das überwiegend ungesunde Essen führt zudem dazu, dass sie unter einem erheblichen Vitaminmangel leiden.

Insbesondere in Drucksituationen sprachen die Wächter nur in Polnisch mit uns, obwohl wir nie die Möglichkeit erhielten, die polnische Sprache zu erlernen. Wenn wir die Wächter um etwas gebeten haben, wurden wir nur beleidigt.

Wir durften für 4 Stunden pro Tag nach draußen in den Innenhof. Aber das war eigentlich nie der Fall. Die Wächter haben immer wieder neue Vorwände gefunden, um uns dieses Recht zu verwehren. Die Zeit wurde z. B. auf 2 Stunden reduziert, weil angeblich zu wenig Wächter zur Kontrolle anwesend waren. Meiner Familie wurden zudem häufig unterstellt, dass wir Corona haben und dann durften wir für 14 Tage unseren Raum nicht verlassen. Das Essen wurde uns vor die Tür gestellt. Viele Frauen und Männer wurden auch gefoltert, indem ihnen über eine längere Zeit die Hände gefesselt und ein Sack über den Kopf gestülpt wurde, nur mit einem Loch über dem Mund, um Luft zu erhalten. Angeblich um sie vor Selbstmordversuchen zu schützen. Überall gab es rassistische Schikanen, auch gegenüber Frauen. Wir wurden häufig grundlos oder wegen kleinen „Fehlverhalten“ geschlagen, in winzige Isolationsräume gesteckt oder einen Tag lang ans Bett gefesselt. Ich erinnere mich noch an eine Frau aus dem Irak, ihr Name war Aqeel. Sie wurde von ihren Kindern getrennt und in einem isolierten Raum geschlagen. Sie hat 48 Stunden am Stück geschrien und wir konnten alle nicht schlafen. Nach den 2 Tagen wurde sie in eine Nervenheilanstalt gebracht.
Ich selbst wurde zusammen mit anderen Insassen dazu gezwungen, ein Video zu drehen. Wir wurden dazu gezwungen, in dem Video einen vorgegebenen Text zu sagen und schlecht über die russischen Grenzpolizisten zu sprechen. Drei Männer vom polnischen Geheimdienst waren bei dem Videodreh dabei. Das war eine schreckliche Sache für uns, denn sie drohten mit Abschiebung in unsere Heimatländer, wenn wir die Videoaussagen nicht machen.
Es gab Wächter, die wir nur „Tiger“ nannten. Wir haben sie gefragt, ob sie uns Kleidung geben können. Aber sie gaben die Kleidung nur ausgewählten Familien, überwiegend weißen Familien. Wir erhielten keine Kleidung. Sie wollten uns die Kleidung nur für den doppelten Einkaufspreis geben. Aber so viel Geld hatten wir nicht.“

 

 

Ukraine-Hilfe

Übersicht zu Förderern und Hilfen für Projekte

Foto: Tina Hartung, Unsplash

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt hat in einer Übersicht viele Informationen rund um Hilfen für die Ukraine bzw. für aus der Ukraine Geflüchtete zusammengestellt. Dort finden sich auch aktuelle Möglichkeiten zur Finanzierung von Projekten der Ukraine-Hilfe. Einige Förderer haben ihre Programme um diesen Aspekt erweitert. Darüber hinaus werden zahlreiche Engagement-Initiativen aufgelistet.

Link zur Online-Übersicht Ukaraine-Hilfe

 

 

#UnterkunftUkraine

Online-Plattform zur Bereitstellung privater Unterkünfte

Foto: presse@unterkunft-ukraine.de

Szene im Hauptbahnhof Berlin am 02. März 2022

Auf unterkunft-ukraine.de haben Bürgerinnen und Bürger binnen weniger Tage bis zum 03. März 2022 bereits über 180.000 Schlafplätze angeboten. Möglich wurde das durch schnelles zivilgesellschaftliches Engagement: Morgens nach dem Angriff auf die Ukraine herrschte Fassungslosigkeit vor – auch im Startup elinor.network und in der GLS Bank. Da entsteht gemeinsam die Idee: Wenn wir schon die Gewalt nicht verhindern können, dann lasst uns wenigsten unser Zuhause mit Geflüchteten teilen – und eine Plattform für alle Menschen einrichten, die das auch tun wollen. Vier Stunden später war eine Internetseite online mit einem einfachen Formular. Alle teilen am Abend noch die Nachricht über ihre Kanäle. Dann am nächsten Morgen die Überraschung: Mehr als 100 Betten wurden schon angeboten, am Freitag Abend 3.000, am Samstagmorgen mehr als 10.000: Sehr viele Menschen wollen ihre Stimme gegen die Gewalt erheben und damit ganz praktisch Solidarität üben.

Aus einer spontanen Idee wird damit eine Plattform von Bürger*innen, Unternehmen und NGOs. Bereits am Samstag übernimmt die gut.org / betterplace die Gesamtorganisation und startet sofort ein Team. In den nächsten Tagen kommen immer mehr Freiwillige und Mitarbeitende von kooperierenden Unternehmen hinzu. Das ist bitter nötig – am Montag werden 100.000 Betten erreicht. Jetzt kommen regelmäßig Sonderzüge aus Polen an.

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In Kooperation mit der Sozialgenossenschaft Karuna treffen sich am Berliner Hauptbahnhof Gastgebende und Geflüchtete. Für den Initiator Lukas Kunert von elinor.network sind die Begegnungen dort sehr berührend: “Hier sehen wir, wofür wir die ganze Arbeit in den letzten Tagen gemacht haben. Die Menschen zeigen Solidarität und begegnen sich. Solche Gesten zählen jetzt und helfen konkret.” Auf der Plattform können weiterhin aus ganz Deutschland Betten für die Geflüchteten angeboten werden.

Erstmalig in einer Flüchtlingskrise stellen damit Privatpersonen in einer bundesweiten Aktion Unterkünfte zur Verfügung. In vielen Städten in Deutschland sind bereits Geflüchtete aus der Ukraine angelangt. Die Unterbringung erfolgt zu einem Teil in staatlichen Einrichtungen, aber diese können den kurzfristigen Bedarf kaum auffangen. Schon kurz nachdem der Krieg in der Ukraine von Russland begonnen wurde, stellten viele Bürger*innen in Deutschland ein Zimmer oder eine Wohnung für ukrainische Menschen zur Verfügung, die ihr Land verlassen mussten. Teils fuhren die Menschen selbst an die Bahnhöfe oder an die Grenze, um dort Geflüchtete willkommen zu heißen. Sowohl staatliche Stellen als auch Hilfsorganisationen rufen dazu auf, ihre Unterstützungsangebote über zentrale Koordinationsstellen bereitzustellen. Neben zahlreichen staatlichen Akteur*innen gründete sich hier auch das Projekt #UnterkunftUkraine.

Das Projekt ist eine Allianz nachhaltiger Organisationen, die eine solidarische Zivilgesellschaft unterstützen. #Unterkunft Ukraine wurde gestartet von Lukas Kunert (elinor GmbH) und Falk Zientz (GLS Bank), wird koordiniert von der gut.org gAG und unterstützt von einer schnell wachsenden Gruppe von Partnern wie Karuna eG, Ecosia GmbH, Project Together gGmbH und nebenan.de.

www.unterkunft-ukraine.de 

Friedensbotschaften von Schüler*innen in NRW

Foto: gymnasium-warstein.de, Bernd Belecke

Zeichnung einer Friedenstaube am Gymnasium Warstein.

Gleich an mehreren Schulen in NRW organisierten Schüler*innen Aktionen, um zu mehr Frieden und einem Ende des Angriffskrieges auf die Ukraine aufzurufen. Am Europa-Gymnasium Warstein wurde der Schulhof mit Straßenkreide mit Friedenssymbolen bemalt und anschließend eine Menschenkette um das riesige Peace-Symbol gebildet. Ein aus Menschen bestehendes Peace-Zeichen formten auch beispielsweise Schüler*innen an verschiedenen Schulen in Bünde (OWL) und am kaufmännischen Berufskolleg in Bergisch-Gladbach. Die Gesamt- und Sekundarschulen in Bielefeld hielten eine Schweigeminute für die Menschen in der Ukraine ab. In Veert (Geldern) sammelte eine Schule Spenden für die Geflüchteten aus der Ukraine, ebenso das Pascal-Gymnasium in Münster.

Zahlreiche weitere Schüler*innen schließen sich der Aktion an. Am 03. März 2022 versammelten sich nach einem Aufruf der Bewegung Fridays For Future tausende Schüler*innen in zahlreichen Städten Deutschlands, um für den Frieden in der Ukraine zu demonstrieren und sich solidarisch mit den Menschen zu zeigen, die unter dem Krieg leiden.

#peacefarming

Landwirt*innen in Solidarität mit der Ukraine

Peace-Zeichen auf einem Acker in Borken

Foto: WLV

#peacefarming: Peace-Zeichen auf einem Acker in Borken

Auch die Landwirtschaft stellt sich hinter die Leidtragenden im Krieg gegen die Ukraine. Nach einem Aufruf des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands fuhren in Herford über 80 Landwirt*innen mit ihren Fahrzeugen zu einem leuchtenden Peace-Symbol zusammen, um so zu demonstrieren, dass sie mit der Ukraine zusammenstehen.
Medienberichten zufolge leidet die Landwirtschaft schon jetzt auch hier in Deutschland unter dem Kriegsgeschehen. Nicht nur die Energiepreise steigen, sondern auch der Preis für Weizen geht drastisch in die Höhe.
Unter dem #peacefarming riefen nun Landwirt*innen aus Borken dazu auf, Peace-Zeichen in Felder zu ziehen. Landwirt Thomas Föing machte den Anfang und zog mit seinem Traktor ein Friedenssymbol von 85 Metern Durchmesser in einen Acker in Grütlohn.

Tindern für den Frieden

Informationswege für Menschen in Russland

In Russland hält das Regime unter Wladimir Putin gezielt die Informationen über die Invasion in der Ukraine zurück und propagiert das Feindbild Ukraine und Westen. Zahlreiche Netzwerkdienste wurden bereits in Russland verboten, unabhängige Presse kann faktisch im Land nicht mehr arbeiten.

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Um die Bürger*innen in Russland trotzdem zu informieren, rief unter anderem das Kollektiv Anonymus dazu auf, über die Lage in der Ukraine in der Rezensionsfunktion bei Google Maps zu berichten. Zahlreiche Menschen nutzten bereits die Funktion, um Informationen bereitzustellen und mit Bildern zu zeigen, dass es sich bei dem Angriffskrieg auf die Ukraine nicht nur um eine harmlose „Militäroperation“ handelt, wie es in den russischen Staatsmedien heißt. Zahlreiche User*innen kommentierten den Aufruf von Anonymus noch mit der Bitte, freundlich zu den russischen Geschäftsinhaber*innen zu sein, denn: Der Krieg geht nicht vom russischen Volk aus, sondern von der russischen Regierung, insbesondere und explizit vom Autokraten Wladimir Putin. Mittlerweile scheinen jedoch auch hier keine Nachrichten mehr bei der Bevölkerung anzukommen, viel scheint durch Google, Tripadvisor, etc. gelöscht worden zu sein. Auch bei vielen Restaurants und Orten wurde die Rezensionsfunktion mittlerweile vorübergehend deaktiviert.

Ein ähnlicher Aufruf wurde auch für die Dating-Plattform Tinder gestartet. Dort können Nutzer*innen in ihrer Profilbeschreibung Informationen über den Angriffskrieg hochladen und dann den Standort ändern, um in Russland angezeigt zu werden. Auch hier ist das Ziel, die russische Zivilbevölkerung mit Informationen zu versorgen, die der Staat ihnen vorenthält. Auch ihr ist es wichtig, den Menschen nicht angreifend gegenüber zu treten, sondern Freundlichkeit zu zeigen und ihnen nicht direkt zu unterstellen, selbst teil der russischen Kriegstreiber zu sein.

Die Sendung mit der Maus

Kindgerechte Informationen über die Lage in der Ukraine

Nicht nur die Erwachsenen kriegen eine große Welle an Informationen über den Krieg in der Ukraine, sondern auch bei Kindern kommen die Nachrichten über Radio, Fernsehen und Social Media an. Damit Kinder von den Informationen nicht zu sehr verängstigt werden und die Geschehnisse besser einordnen können, hat nun die Kinderbildungssendung „Die Sendung mit der Maus“ einen Ratgeber veröffentlicht, wie Kinder mit der angespannten Situation umgehen können. Die Maus rät dazu, Nachrichtenpausen einzulegen und Nachrichten nicht alleine zu schauen. Sie rät auch zu regelmäßigen Gesprächen mit Eltern, Lehrer*innen, Erzieher*innen, etc. Die wichtigsten Informationen über die Krise wurden in kindesgerechter Sprache  zusammengestellt.

Link zur Ukraine-Website Die Sendung mit der Maus

#glowforpeace

Friedensglühen in Oerlinghausen

Ein Peace-Zeichen aus leuchtenden Heißluftballons

Foto: aeroballonsport

Friedensbotschaft aus Oerlinghausen

Die Heißluftballonfahrt hat in Westfalen schon lange Tradition. Jedes Jahr treffen sich hunderte Ballonfahrer*innen auf der Warsteiner Internationalen Montgolfiade und begeistern zehntausende Zuschauer*innen mit den großen Hüllen.
Auf Initiative des Luftsportzentrum Oerlinghausen trafen sich dann 38 Heißluftballone und vier Segelflugzeuge auf dem Flugplatz in Oerlinghausen. Nach einem kurzen Briefing stellten die ehrenamtlichen Ballonteams ihre Hüllen bereit und beleuchteten diese mithilfe der Gasbrenner. Aus der Luft konnte man dann die Botschaft erkennen: ein gigantisches Peace-Zeichen mit 340 m Durchmesser erstrahlt in Ostwestfalen und zeigt damit ein Bekenntnis für den Frieden und die atomare Abrüstung in der Welt. Obwohl die Aktion ohne Publikum stattfand, rufen die Organisator*innen zu Spenden auf und freuen sich, wenn die Ukraine-Hilfe Berlin unterstützt wird.

#FlagLightAnthem

Karin Klas spielt auf ihrem Balkon das Saxophon und steht vor einer Flagge der Ukraine

Foto: Biederstädt/WN

Karin Klas am Saxophon

Die Münsteranerin Karin Klas spielt auf ihrem Balkon im Kreuzviertel jeden Abend die ukrainische Nationalhymne. Sie sagt selbst, dass sich durch ihre Aktion das Verhalten des russischen Präsidenten nicht ändern wird, sie jedoch so zeigen kann, dass auch die Menschen in Münster gedanklich bei den Leidtragenden sind.

Unter dem #FlagLightAnthem ruft sie auch andere Musiker*innen dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen und neben einer Kerze im Fenster durch Musik Solidarität zu zeigen. 

Honig für den Frieden

Spendenaktion des Kreisimkervereins Ruhrgebiet e.V. Witten

Eine Frau und ein Mann stehen hinter einem blau-gelben Tisch und verkaufen Honig

Foto: Hela Mikkin/KIV Ruhrgebiet

Honigverkaufsstand beim KIV Ruhrgebiet Witten

Im Ruhrgebiet haben sich sechs Imkervereine unter der Initiative von Imkerin Hela Mikkin zusammengetan und verkaufen ihren frischen Honig. Der Erlös wird komplett an die Menschen in der Ukraine und auf der Flucht gespendet. Für 6 € (250g) oder 10 € (500g) können die Besucher*innen des Lehrbienenzentrums in Witten den Honig kaufen, auch gibt es hausgemachte Honigwaffeln. An der Aktion nehmen Imker*innen aus Witten, Hattingen, Bochum, Dortmund und Gewelsberg teil. Der Kreisimkerverein Ruhrgebiet Witten e.V. freut sich, wenn andere Imkervereine sich durch die Aktion inspirieren lassen.

Animal Rescue Team

Rettung von Tieren aus der Ukraine

ein Raum mit vielen Tieren in einer Tierklinik in Polen

Foto: PETA

gerettete Tiere in einer polnischen Tierklinik

Aus der Ukraine flüchteten bereits mehr als zwei Millionen Menschen. Sie ließen ihre Häuser und ihre Familien zurück – und auch ihre Haustiere. Die Transporte, die von verschiedenen Seiten für die Menschen aus der Ukraine eingerichtet wurden, sind meistens überfüllt und bieten keinen Platz für die Haustiere der Menschen, die vor dem Tod fliehen müssen.
Tierheime in der Ukraine nehmen viele Tiere auf, doch auch sie sind an der Grenze ihrer Möglichkeiten angelangt. Deshalb beginnen nun zahlreiche Tierschützer*innen aus der ganzen Welt, Gebrauchsgegenstände für den Tierbedarf in die Ukraine und an die ukrainisch-polnische Grenze zu bringen und nehmen auf dem Rückweg gleich Tiere mit, die entweder in polnischen Tierheimen untergebracht werden oder direkt mit nach Deutschland reisen.

Unter hohem Risiko für ihr eigenes Leben reisen Tierschützer*innen verschiedener Organisationen, darunter auch PETA, in die Grenzregionen und nehmen Tiere auf, um diesen einen Ausweg zu bieten.

Autovermietung Arndt aus Neuss

Transportervermietung für Hilfskonvois

Eine Gruppe von Helfer*innen steht vor einem Lastwagen mit der Aufschrift

Foto: Grzeschik

Helfer*innen beim Beladen des LKW

Als Reaktion auf die Ereignisse in der Ukraine stellt die Autovermietung ARNDT aus Neuss Transporter und LKW zur Verfügung, um Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze zu liefern. Die Mietkosten für das Fahrzeug trägt dabei die Autovermietung selbst.
Die Resonanz auf die Aktion war laut Bettina Wolff, Marketing-Leitung des Unternehmens, überwältigend. Schon an den ersten Tagen nach der Bekanntmachung der Aktion auf Facebook und Instagram Anfang März kamen über 200 Anfragen bei der Firma an, seitdem sind alle verfügbaren Fahrzeuge ständig im Einsatz. Das Personal wurde schon aufgestockt, und die Mitarbeitenden leisten Überstunden, jedoch mit einem guten Gefühl, so Wolff. Die Idee kam aus der Gründerfamilie der Autovermietung Arndt selbst. Derzeit seien 120 Fahrzeuge im Einsatz. Solange es der Familie möglich ist, möchten diese die Aktion auch weiterlaufen lassen.


Auch der Neusser Adrian Grzeschik nahm das Angebot der Firma Arndt an. Er organisierte mit Giovanni Traina vom Eiscafé Palma in Meerbusch eine Spendenaktion und sammelte die Spenden in dem Eiscafé sowie in der Pegelbar, wo er arbeitet. Schon einen Tag nach dem Spendenaufruf waren die Kapazitäten des ersten 7,5t-Transporters ausgelastet, sodass direkt ein Zweiter bei Arndt angefragt wurde. Auch sammelten die Neusser über 5.700 € Spendengelder.


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Zusammen mit freiwilligen Helfern wurden die Transporter beladen, sodass das Team aus fünf Freiwilligen Fahrern die Reise in die polnische Stadt Przemyśl abends um 20.00 Uhr beginnen konnte. Nach ca. 24 Stunden Reise kam der Konvoi am Grenzübergang an und wurde direkt von dem großen Verkehrsaufkommen überwältigt. Mithilfe der Polizei und einem freiwilligen Ortskundigen konnten die Transporter bis zum Lagerplatz weiterfahren, wo sie bereits erwartet wurden. Kurz zuvor, so berichtet Grzeschik, wurden vom Bürgermeister der Stadt alle Landwirtschafts- und Lagerbetriebe gebeten, ihre Flächen zur Lagerung der Hilfsgüter zur Verfügung zu stellen.Überwältigt von der Hilfsbereitschaft aller machten sich die Fahrer auf den Weg nach Kattowitz, um von dort nach ein paar Stunden Schlaf wieder nach Deutschland aufzubrechen.

Allwetterzoo in Blau-Gelb

"Zahl was du willst" für die Ukraine

Ein Elefant langt nach dem Futter, dass ihm von den Zuschauenden gereicht wird.

Foto: Allwetterzoo Münster

Elefantenfütterung im Allwetterzoo

Der Allwetterzoo in Münster öffnete seine Pforten für die Besucher*innen. Statt Parkgebühren und Eintrittsgeld wurden am Einlass Spenden gesammelt. Die Spenden kommen Hilfsgütertransporten in die Münsteraner Partnerstadt Lublin an der polnisch-ukrainischen Grenze zu Gute. Auch die Mitarbeiter*innen im Zoo beteiligen sich an der Aktion – sie arbeiten an dem Abend ehrenamtlich und verzichten auf ihr Gehalt. Eine Catering-Firma stellte Foodtrucks zur Verfügung, der Gewinn geht ebenfalls in den Spendentopf. An dem Abend waren für die mehr als 3.000 Besucher neben kommentierten Fütterungen auch die eigenständige Fütterung der Elefanten möglich. Außerdem schafften verschiedene Musiker*innen eine einzigartige Atmosphäre, die durch die blau-gelbe Beleuchtung noch verstärkt wurde.

Insgesamt kamen 28.000 € Spenden zusammen. Die Zoo-Direktorin Simone Schehka zeigt sich stolz über die Spendensumme und betont, dass das Event innerhalb einer Woche vom gesamten Team des Allwetterzoos auf die Beine gestellt wurde.

Eine Welt Netz NRW @ 2024
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