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Weltbaustelle Herten

Das Wandbild der Weltbaustelle Herten beinhaltet durch die Nutzung einer Vielzahl von Elementen und Symbolen beinahe alle SDGs.

Kreativzentrum ART.62, Ewaldstraße 62, 45699 Herten

Das Wandbild in Herten. Foto: Simone Neumann

Wir freuen uns mit Herten nun auch unsere 17. Weltbaustelle vollendet zu haben!
Kooperationspartner ist der Verein Kreativ.Netzwerk Herten e.V.. Bemalt wird die Wand des Kreativzentrums Art 62 in der Ewaldstraße 62. Das Hauptanliegen dieses Zentrums ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer psychosozialen Entwicklung zu unterstützen, ihr Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu fördern und ihre Sozialkompetenzen zu stärken. Art 62 ist eine Gruppierung aus Sozialpädagogen, Musikern, Tänzern, Akrobaten und Künstlern. Die enge Zusammenarbeit mit Studenten von der Hochschule Arnheim und Nijmegen (Fachhochschule in den Niederlanden) ermöglicht die pädagogischen Zielsetzungen.

Weiter unten finden Sie eine Bildergalerie in der Sie den Entstehungsprozess des Wandbildes nachverfolgen und einen genaueren Blick auf das fertige Wandbild werfen können.

Die Künstler der Weltbaustelle Herten

In Herten werden drei Künstler ihr Können zeigen, die allesamt in Herten leben.

Jwan Al Salim
Der Syrer Jwan Al Salim lebt seit einiger Zeit in Herten und ist mit seinen Geschwistern vor dem Krieg in seinem Heimatland nach Deutschland geflohen. Schon in Damaskus hat er mit seinen drei Brüdern ein Familienunternehmen geführt, das Mode entworfen, verkauft und exportiert hat. Seit 2017 führen sie nun gemeinsam eine Boutique in Herten, in der sie ihre eigenen Kleidungsstücke entwerfen und verkaufen.

Mate
Matthäus Wywiol, der als Mate bekannt ist, hat auch schon unter anderen Namen als Künstler gearbeitet. Er wurde in Polen geboren und ist in Herten aufgewachsen. Schon während seiner Schulzeit war er ein hiesiger Hip-Hop Musiker und Künstler. Er gab z.B. Konzerte und nahm an OpenMic Jams teil - ebenso war er in Graffiti-Szene aktiv. Nach dem Abitur studierte er in Enschede Malerei und „freie Kunst”.
Nach dem Studium im Jahr 2009 kam er nach Deutschland zurück, wo er begann, im sozialen Bereich für verschiedene Projekte zu arbeiten und sich zu engagieren.
In Dortmund machte er nebenbei eine Ausbildung zum Mediengestalter (Digital und Print Medien).
Seit 2013 arbeitet er freiberuflich als Dozent im Kreativ Bereich (Zeichnen, Malerei Graffiti und Gestaltung bzw. Motiv Findung).

Adnan Kassim
Adnan Kassim wurde am 9. April 1978 in Adloun (Libanon) geboren. Noch im selben Jahr fiel die Entscheidung seiner Eltern aus dem Libanon nach Deutschland zu fliehen, sodass Adnan in Wittlich (Rheinland-Pfalz) aufwuchs. Dort wurde er bereits als Kind intensiv von seiner Kunstlehrerin gefördert, da diese sein Talent schon früh erkannte. Ende der 80er-Jahre zog die Familie Kassim von Wittlich nach Bremerhaven. Auch hier erhielt Adnan aufgrund seines Talents besondere Unterstützung, die es ihm ermöglichte, seine Kunst in verschiedenen Projekten zu erweitern und unterschiedliche Stilrichtungen auszuprobieren.
In den 90er Jahren kooperierte Adnan Kassim mit vielen unterschiedlichen Künstler*innen. Oftmals war er während dieser Zeit in diversen „Underground Szenen” wiederzufinden, wo er seine künstlerischen Ideen in Graffitis umsetzte. Ab Ende der 90er widmete er sich jedoch voll und ganz der Acrylmalerei und verbrachte jahrelang mit Auftragsmalereien. Erfolgreiche Kooperationen mit ART.62 – dem Kreativzentrum dessen Wand in Herten zur Weltbaustelle wird – brachten ihn zur soliden Handwerkskunst über die er jedoch dennoch bestrebt ist, seinen originellen Anspruch nicht aus den Augen zu verlieren. Im Jahr 2016 endeten diese Kooperationen in einer festen Zusammenarbeit mit ART.62, wo Adnan Kassim seine Kunst nun auf eine neue, soziale Art ausleben und weitergeben kann.

„Kunst ist der schönste Weg, Träume in der realen Welt zu verewigen.” (Adnan Kassim)

Unser Kooperationspartner in Herten

Kreativ.Netzwerk Herten

Das Kreativ.Netzwerk Herten ist ein Netzwerk aus Kreativen und Menschen, denen der Stadtteil und die Schaffung von Kultur am Herzen liegen. Es fördert das Kreativ.Quartier Herten mit der Ausrichtung „Urban Pop & Social Innovation”. Dabei unterstützt es die Vernetzung der Akteure vor Ort und in der Region und treibt gemeinsam mit ihnen die Entwicklung des Quartiers zu einem zukunftsorientierten kreativen Standort in Herten voran.

Stimmen der Künstler

„Unser Wandbild umfasst in seiner Ganzheit eigentlich alle Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig, da es sich dabei um ein generelles Schlagwort handelt, das sich durch alle Bereiche zieht. Beispiele für Bereiche, in denen Nachhaltigkeit eine besonders große Rolle spielt sind die Natur, Menschenrechte, Freiheit oder auch die Zukunft. Ein weiterer, großer Bereich, in dem Nachhaltigkeit von großer Bedeutung sein sollte, ist die Bildung (SDG 4), da diese das Mittel zum Ziel einer nachhaltigen Welt sein kann.
Aus all diesen Bereichen sind in unserem Wandbild viele verschiedene Symbole entstanden, wie zum Beispiel die Tiere, sowohl die, die Prothesen tragen, als auch die ohne, oder die schwebenden bzw. fliegenden Städte.
Die Tiere stehen hierbei für die Tatsache, dass die Menschheit, anstatt bestimmte Tierarten aussterben zu lassen, aktiv werden sollte und probieren sollte, diese Tiere – zur Not auch mit Prothesen oder ähnlichem - zu retten, um ein globales Gleichgewicht auch in unserer Umwelt zu wahren bzw. wiederherzustellen (SDG 15).
Die fliegenden Städte sind eine Art Zukunftsvision. Das Leben geht in eine neue Form der Mobilität über und die Menschheit entflieht Erdbeben und anderen Naturkatastrophen, die die menschliche Zivilisation zwangsläufig bedrohen werden, wenn wir mit unserem Planeten weiter so umgehen, wie wir es momentan tun. Außerdem stehen die von uns entworfenen Städte für eine besondere Form der nachhaltigen Städteplanung (SDG 11). Dieser Bereich ist sehr interessant, da er eine Fülle von Möglichkeiten bietet. Bei dem in unserem Wandbild dargestellten Szenario handelt es sich zwar nur um eine Fantasie, aber schon heute bestände die Möglichkeit, beispielsweise durch eine Ausweitung der europäischen Trinkwasserverordnung mehr filtriertes Regenwasser direkt nutzbar zu machen (SDG 6) sowie in der Energiegewinnung von Kohle- auf Wind- und Solarenergie umzusteigen (SDG 7). Man sieht, unser Wandbild weist zum Teil utopische Züge auf, wobei Utopia kein Versprechen sein soll, sondern etwas, wofür die Menschheit gemeinsam arbeiten könnte.
Während meiner Arbeit für die „Weltbaustellen” Kampagne habe ich mich besonders über die Bekanntschaft der anderen Jungs gefreut. Da sie beide momentan in Deutschland leben, habe ich zu beiden noch Kontakt. Mit Jwan habe ich letztens noch einen Kaffee getrunken, da wir mit unseren Läden jetzt sozusagen Nachbarn sind und auch über den Kontakt zu Adnan, dem ich öfter schreibe und treffe, freue ich mich sehr.
Besonders am Herzen liegt mir darüber hinaus die Tatsache, dass unser Wandbild an der Wand des Kreativzentrums ART.62 entstehen durfte, wo jeden Tag Menschen für eine Welt der kreativen und nachhaltigen Bildung arbeiten.”
- Matthäus „Mate” Wywiol

Bildergalerie: Weltbaustelle Herten

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